Mai 16, 2023 | Aktuelles, Allgemein, Unterwegs
Psychische Erkrankungen zählen inzwischen zu den häufigsten Krankheiten: Jede*r Dritte hierzulande ist einmal im Leben von einer psychischen Erkrankung betroffen, viele davon bereits im Kindes- und Jugendalter und in vielen Fällen mit einschneidenden, zeitlich unabsehbaren Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen und deren Umfeld. Wie geht man damit um? Was können wir tun, um zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen beizutragen und die Lebensqualität der Betroffenen und deren Umfeld zu verbessern? Welche aktuellen Herausforderungen beeinflussen unsere psychische Gesundheit? Und wie schaffen wir es, die Balance zwischen physischer und psychischer Gesundheit sicherzustellen?
Um diese und weitere Fragen ging es bei einem offenen Gesprächs mit Dominique de Marné von der mental Health Crowd bei der Veranstaltung von Stephanie Schuhknecht und der Sprecherin für Sozialpolitik und Psychische Gesundheit, Kerstin Celina, am 27. April. Im Vordergrund stand der Austausch mit den Gästen: *ber psychische Gesundheit reden, zuhören und aufklären waren die Prämissen des Abends. Um mit allen ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen, war das Fish Bowl-Format gewählt worden.
Psychische Gesundheitskompetenz an den Schulen aufbauen!
Eines der Themen des Abends war die Förderung der Gesundheitskompetenz an Schulen: 50% aller psychischen Erkrankungen haben ihren Ursprung vor dem 14. Lebensjahr. Doch entweder werden sie nicht erkannt oder die jungen Menschen bleiben auf sich alleine gestellt. Deshalb ist es wichtig, in die Schulen selbst zu gehen, aufzuklären und Bewusstheit sowie psychische Gesundheitskompetenz aufzubauen. Es geht darum, Berührungsängste mit psychischer Erkrankung abzubauen, zu sensibilisieren, zu entstigmatisieren, und die Schüler*innen schließlich zu ermutigen, Ängste oder Anzeichen für Depressionen und andere psychische Erkrankungen zu erkennen und zu thematisieren.
Das Bayerische Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz (BayPsychKHG): Stigmatisierung statt Entstigmatisierung
Ein besonderes Problem ist die Stigmatisierung – und auch Kriminalisierung – von anderen psychischen Erkrankungen wie z.B. Formen der Schizophrenie. Mehr Menschen leiden unter Schizophrenie als an Diabetes. Und dennoch wird Schizophrenie in den Medien in erster Linie mit Gewaltverbrechen in Zusammenhang gebracht, was zu Vorurteilen, Verunsicherung und Ängsten in der Bevölkerung führt.
Dies zeigte sich auch an der Entwicklung des Bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetzes: Während der ursprüngliche Entwurf des Gesundheitsministeriums tatsächlich Reformen im Sinne psychisch erkrankter Menschen vorsah, wurde der Gesetzentwurf nach einem Attentat vom Innenministerium vereinnahmt – und damit auf ein rigides Unterbringungsgesetz im Sinne von Gefahrenabwehr reduziert. Statt – wie angekündigt – zur Entstigmatisierung beizutragen, verstärkt es die Stigmatisierung von Menschen mit psychischer Erkrankung. Zwar wurde auf den massiven Protest von Ärzt*innen, Psycholog*innen und Selbsthilfeorganisationen hin nachgebessert, aber von einem Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz kann nicht die Rede sein.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die Fokussierung auf Mental Health zeigt neue Perspektiven im Umgang mit psychischer Erkrankung auf – für Betroffene, für Angehörige und für Bekannte. Das werden wir GRÜNE im Bayerischen Landtag weiterverfolgen.
(Foto: Mercan Fröhlich)
Mrz 31, 2023 | Aktuelles, Unterwegs
Kinder sind von Natur aus neugierig und wissbegierig. Sie interessieren sich für die vielfältigen Dinge dieser Welt, bringen unterschiedliche Stärken und Schwächen mit und haben ganz verschiedene Talente. Sie alle sind für sich einzigartig. Wir Landtags-Grüne sehen und fördern diese Einzigartigkeit. Der eine bastelt die schönsten Kunstwerke, die andere löst die kniffeligsten Aufgaben und wieder andere sind sportlich, musikalisch oder handwerklich begabt. Unser Bildungssystem sollte jedem Kind mit seinen unterschiedlichen Talenten gerecht werden.
Der Bildungsexperte Thomas Gehring und Stephanie Schuhknecht der Landtags-Grünen freuen sich, mit Ihnen die Vorschläge für ein gerechteres und besseres Bildungssystem in Bayern zu diskutieren und laden Sie herzlich zu unserer Veranstaltung Schule der Zukunft – jedem Kind gerecht werden! Wie kann das gelingen? Gute Ganztagsbildung für unsere Kinder – am 03.05.2023 um 19 Uhr in den Rössle Saal, Schrannenstraße 8, 87727 Babenhausen ein.
Wie können wir jedem Kind gerecht werden? Wie sieht die Schule der Zukunft aus? Wie gestalten wir Lernen individuell und zeitgemäß? Das und noch viel mehr tragen wir in Ihrem Auftrag ins Parlament im Bayerischen Landtag.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Weitere Infos zur Bildungstour und Veranstaltung finden Sie unter thomasgehring.de und stephanie-schuhknecht.de
Mrz 20, 2023 | Aktuelles, Allgemein, Unterwegs
Die städtische Fachakademie für Sozialpädagogik Augsburg, die Brauerei Riegele und das Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer von Schwaben. Drei Orte, die für äußerst unterschiedliche Berufsbilder stehen, jedoch von einem Problem gleichermaßen betroffen sind – dem Fachkräftemangel. Gemeinsam mit Katharina Schulze erkundete Stephanie Schuhknecht am Mittwoch, den 15. März, vor welchen Herausforderungen sie dabei stehen und wie die Verantwortlichen dort jeweils versuchen, dennoch motivierte Fachkräfte zu gewinnen.
Gemeinsam mit Martina Wild, zweite Bürgermeisterin und Referentin für Bildung und Migration, und Stadträtin Melanie Hippke besuchten die beiden zunächst die Fachakademie für Sozialpädagogik der Stadt Augsburg, wo sie mit angehenden Erzieherinnen und Erziehern und der Schulleiterin Katharina Kröner ins Gespräch kamen. Nach einer Kinderpflegeausbildung oder direkt mit dem Abitur kann hier der Erzieherberuf erlernt werden. Dieser ist dem Meister im Handwerk gleichgestellt. Innerhalb von drei Jahren ist es sogar möglich, einen Bachelorgrad zu erwerben.
Neben besseren Arbeitsbedingungen, wie eine ausreichende Personalausstattung und eine angemessene Entlohnung, forderten die Azubis vor allem mehr gesellschaftliche Anerkennung für ihren vielfältigen und herausfordernden Beruf. Auch eine Ausbildungsvergütung vom ersten Tag an solle eingeführt werden, wie sie in anderen Ausbildungsberufen selbstverständlich sei. Schulleiterin Kröner brach zudem eine Lanze für die Opti-Prax-Ausbildung: In dieser sind die Lernenden von Beginn an z. B. an einer Kita angestellt und beziehen so ein festes Gehalt. Eine größere Anzahl solcher bezahlter Ausbildungsstellen würde das Berufsfeld für Bewerber*innen – auch solche mit Abitur – attraktiver machen. Zudem sei es dringend notwendig, ausländischen Auszubildenden den Weg in den Erzieherberuf zu erleichtern und älteren Schülerinnen und Schülern eine adäquate Finanzierung der Ausbildung zu ermöglichen, um diese unabhängig bestreiten zu können. Trotz dieser Herausforderungen waren die Auszubildenden hoch motiviert und freuten sich auf ihren zukünftigen Beruf, der oft auch Berufung ist. Die Politikerinnen waren sich einig, dass es nun endlich Zeit sei, eine solche Motivation auch angemessen zu entlohnen.
Weiter ging es mit einem Besuch bei der mittelständischen Familienbrauerei Riegele – dem Erfinder des echten Spezi. Hier erhielten die Politikerinnen von den Geschäftsführern Dr. Sebastian Priller und seinem Sohn Sebastian Priller eine Führung durch das historische Riegele Sudhaus und erfuhren viel Interessantes und Neues rund um das bayerische Kulturgut Bier. Die Brauerei ist stolz darauf, seit 637 in Augsburg Gewerbesteuer zu zahlen und bis heute ein von Großkonzernen unabhängiger Betrieb zu sein, der seine Rohstoffe von langjährigen Vertragspartnern aus der Region um Augsburg bezieht. Auch setze man auf einen respektvollen Umgang mit der Natur und erzeuge beispielsweise Strom aus einer eigenen Solaranlage und nutze das umweltfreundliche Mehrwegsystem in der Getränkeherstellung. Hier forderten die Inhaber die Einführung eines höheren Pfands, da es bisher oftmals noch billiger sei, Getränkekisten und -flaschen einfach zu schreddern, anstatt sie an die Hersteller zurückzuschicken, was vor allem kleinere und mittlere Unternehmen finanziell belasten würde. Bei einem gemeinsamen Mittagessen ging es anschließend um das wertvollste Gut eines Unternehmens: seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Riegele engagiert sich hier auf vielfältige Weise, immer mit dem Ziel, seinen Stammsitz in Augsburg zu erhalten, denn die Belegschaft sei das Rückgrat des Unternehmens, so die beiden Geschäftsführer. Das Unternehmen setzt beispielsweise auf Exoskelette in der Logistik, um die Arbeitsbelastung zu reduzieren und engagiert sich vielfältig vor Ort in Vereinen und in der Kinder- und Jugendarbeit. Man beschaffe bei Bedarf neuen Mitarbeitern auch mal eine Wohnung, so Sebastian Priller. Er berichtete jedoch, dass es trotz dieser guten Arbeitsbedingungen zunehmend schwieriger sei, neue Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Katharina Schulze, Stephanie Schuhknecht und die beiden Geschäftsführer waren sich einig, dass die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte essenziell sei, um diese Herausforderung meistern zu können und das Zuwanderungsrecht dahingehend vereinfacht werden sollte.
Auf ihrer letzten Station zur Handwerkskammer Schwaben wurden die beiden Landtagsabgeordneten von den beiden Augsburger Stadträten Matthias Lorentzen und Dr. Deniz Anan begleitet. Die Politiker*innen wurden begrüßt vom HWK-Präsidenten Hans-Peter Rauch, dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Ulrich Wagner, und der Hauptabteilungsleiterin des Berufsbildungs- und Technologiezentrums Augsburg, Ursula Feil. Am Standort der Handwerkskammer erwerben hier Auszubildende auf über 7000 qm Schlüsselqualifikationen für ihren zukünftigen Beruf. Das BTZ in Augsburg gehört zu den modernsten Ausbildungszentren des Handwerks in Bayern.
Eine Führung durch das Bildungszentrum zeigte, dass die Digitalisierung längst Standard ist im Handwerk. So lernen die Azubis nicht nur das Programmieren von Maschinen, sondern üben auch den Umgang mit Robotern, die aus dem Berufsalltag vieler Betriebe nicht mehr wegzudenken sind. Neben diesen Schlüsselqualifikationen erlernen sie in den verschiedenen Ausbildungsberufen aber auch grundlegende Fähigkeiten, wie z. B. sauber zu schweißen oder per Hand Farben anzumischen. Auch wenn viele dieser basalen Tätigkeiten heute längst von Maschinen übernommen werden, so erhalten die Lernenden dennoch ein vertieftes Verständnis ihrer Tätigkeit, um auch auf unerwartete Herausforderungen im späteren Berufsalltag reagieren zu können. Der Rundgang hat zudem gezeigt, dass das Handwerk längst keine Männerdomäne mehr darstellt und sich die männlichen Auszubildenden in puncto Engagement und Fleiß zuweilen von den angehenden Handwerkerinnen eine Scheibe abschneiden können.
Diese modernen Ausbildungsbedingungen sind für die Handwerkskammer der Schlüssel, um auch in Zukunft für junge Menschen attraktiv zu bleiben. Denn sie spiegeln die vielfältigen Herausforderungen wider, vor denen das Handwerk durch Digitalisierung & Co. steht. So sind Handwerksberufe längst auch für Abiturienten eine Option, wenn sie sich einen fachlich anspruchsvollen und dennoch praxisnahen Beruf wünschen. Zahlreiche Weiterbildungen ermöglichen zudem fachliche Spezialisierungen und eröffnen vielfältige Karrierechancen.
Um auch in Zukunft eine solch hervorragende Lernumgebung bieten zu können, wünscht sich die Handwerkskammer neben einem stärkeren finanziellen Engagement vonseiten der öffentlichen Hand auch eine Beschleunigung des Förderwesens, damit die neueste Hard- und Software möglichst schnell auch in der Ausbildung eingesetzt werden kann.
Zu guter Letzt tauschten sich die Politiker*innen mit dem HWK-Präsidenten und dem Hauptgeschäftsführer über die Herausforderungen aus, mit denen sich das Handwerk derzeit konfrontiert sieht. Die Handwerkskammer berichtete, dass die Betriebe zwar volle Auftragsbücher hätten, aber viel zu wenig Auszubildende und Fachkräfte, um diese abzuarbeiten. Auch Material- und Lieferengpässe, gesetzliche Regularien sowie die Herausforderungen durch die notwendigen Anpassungen an den Klimawandel würden vielen Handwerkern Sorge bereiten. Hier wünsche man sich mehr Unterstützung vonseiten der Politik, so die beiden HWK-Vertreter. Katharina Schulze stellte klar, dass die sozialökologische Transformation nur in Partnerschaft mit dem Handwerk zu meistern sei und dieses dabei eine wichtige Scharnierfunktion zwischen Politik und Bürger*innen einnehme. Für das Handwerk berge die Transformation jedoch auch großes Potenzial, so die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag. Sie versprach, sich dafür einzusetzen, dass mehr an Schulen informiert werde über die vielfältigen Möglichkeiten im Handwerk, die Ausbildungsbedingungen verbessert und der Zuzug ausländischer Fachkräfte erleichtert werde.
Titelbild: Mirjam Hagen
Nov 24, 2022 | Aktuelles, Unterwegs
Letzte Woche war ich als Vorsitzende des bayerischen Petitionsausschusses mit meinen Kolleg*innen auf Informationsreise in Griechenland und der Türkei. Da wir in letzter Zeit wieder viele Einzelfälle aus dem Themenbereich Asyl und Flucht bearbeiten, standen diese Themen natürlich im Vordergrund. Nach einem Briefing durch den deutschen Botschafter in Athen, Herrn Dr. Ernst Reichel, haben wir uns mit dem griechischen Minister für Asyl und Migration Notis Mitarachi getroffen. Weitere Gesprächspartner*innen waren der UNHCR, sowie der griechische Ombudsmann Herr Pottakis. Griechenland hat einen unabhängigen Ombudsmann für gesamte Land, der vom Parlament mit 3/5-Mehrheit gewählt wurde. Er arbeitet mit einer Behörde von über 200 Menschen und ist Ansprechpartner für jegliche Beschwerden und Eingaben von in Griechenland lebenden Menschen. Ein sehr gutes Vorbild für eine unabhängige Prüfbehörde! Die meisten weiteren Gespräche drehten sich, um die Frage, wie effektiver Grenzschutz der EU und menschenwürdige Behandlung der Geflüchteten (zum Beispiel im Camp Malakasa) sowie ein solidarischer Umgang mit den Nöten der Menschen zusammengebracht werden kann. Hier haben uns engagierte Vertreter von NGOs wie dem Greek council for refugees, den Organisationen Fenix, Solidarity now und Equalrightsbeyondborders wertvolle Einblicke gegeben. Auch das zentrale Registrierungs- und Aufnahmecamp für neue Asylbewerber in Malakasa haben wir besucht und uns einen Eindruck über die Erstregistrierung und das dortige Asylverfahren verschafft.
Ab Mittwoch haben wir unsere Gespräche dann in Ankara fortgesetzt. Neben Briefings durch den Gesandten der Deutschen Botschaft in der Türkei, Herrn Henning Simon, und dem Botschafter der EU in der Türkei, Nikolaus Meyer-Landrut, hatten wir auch hier Gespräche mit dem UNHCR, Menschenrechtlern, Anwälten und Vertretern der Anwaltskammer, sowie Aktivist*innen der LGBTIQ+-Community. Wir besuchten außerdem ein Gesundheitszentrum für Geflüchtete, den Anitkabir mit dem Mausoleum des Staatsgründers Atatürk, sowie den türkischen Ombudsmann Malkoc. Im türkischen Parlament wurden wir vom Vorsitzenden (AKP) und stellvertretenden Vorsitzenden (CHP) des Menschrechtsausschusses empfangen. Nicht überraschend: der Austausch zum Zustand der Rechtsstaatlichkeit in der Türkei war nicht ganz einfach. Auch wurde sehr deutlich, wie unterschiedlich die Perspektiven auf die Grenzsicherung und auf den jeweiligen Umgang mit Geflüchteten in den beiden besuchten Ländern ist. Das Thema Flucht und Migration bleibt eine Herkulesaufgabe und wird uns weiterhin sehr beschäftigen. Eine spannende Reise mit sehr wichtigen und vor allem vielschichtigen Eindrücken in zwei Ländern, die ein erheblicher Teil unserer Geflüchteten passiert haben.
Nov 15, 2022 | Aktuelles, Unterwegs
Am 10. Und 11. November 2022 absolvierte Stephanie Schuhknecht gemeinsam mit ihrer Praktikantin im Rahmen der Aktion „Yes, we care“ der grünen Landtagsfraktion ein kurzes Sozialpraktikum in zwei verschiedenen sozialen Augsburger Einrichtungen:
Der erste Tag startete mit einem Besuch in der Wärmestube des SKM Augsburg. Die Wärmestube befindet sich direkt am Klinkertor und bietet damit in zentraler Lage einen unersetzlichen Schutzraum für wohnungslose und bedürftige Menschen.
Von Montag bis Freitag von 9-15 Uhr sowie am Wochenende zwischen 9 und 12 erhält man hier kostenlos ein Frühstück, sowie eine warme Mittagsmahlzeit oder andere Lebensmittel zur Mitnahme. Mit der Coronapandemie musste der Betrieb in ein 150qm großes Zelt verlagert werden, in dem sich Abstands- und Hygieneregeln besser einhalten ließen. Täglich nehmen zwischen 120 und 180 Personen das Angebot der Wärmestube wahr. Vor allem im Winter erhöht sich die Nachfrage. Gefördert wird das Ganze primär durch externe Essensspenden von privaten Spender*innen und Einrichtungen wie Seniorenheimen und Betriebskantinen.
Das Rückgrat der Wärmestube sind die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen, die die Wärmestube am Laufen halten und die Besucher*innen mit Tee, Kaffee und allem, was sonst so nötig ist, versorgen.
Daneben ist es auch möglich, niedrigschwellige Hilfsangebote und Beratung in Anspruch zu nehmen. Dazu zählt z.B. der Stromsparcheck, bei dem bedürftige Menschen die Möglichkeit bekommen, alle Geräte in der Wohnung auf ihren Stromverbrauch testen zu lassen und je nach Bedarf die notwendigen Tools zur Minimierung des Verbrauchs erhalten. In den Räumlichkeiten der Wärmestube besteht außerdem auch die Möglichkeit, die Dusche zu nutzen. Im Winter kann eine solche heiße Dusche überlebenswichtig sein.
Angegliedert an die Wärmestube ist auch eine Kleiderkammer. Hier können bedürftige und wohnungslose Menschen kostenfrei Kleidung erhalten. Von Schuhen bis Wintermantel ist alles dabei. Auch Decken, Isomatten und Schlafsäcke sind auf Nachfrage das ganze Jahr über erhältlich.
Ebenfalls unter Trägerschaft des SKM Augsburg und in Kooperation mit der Drogenhilfe Schwaben ist der betreute Treff für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten (kurz: beTreff), den Stephanie Schuhknecht am folgenden Tag besuchte.
Der beTreff, der sich direkt am Helmut-Haller Platz in Oberhausen befindet, ist ein akzeptanzorientierter Tagesaufenthalt für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten. Seit 2018 existiert hier, in den Räumlichkeiten einer alten Apotheke, ein geschützter Ort an dem Suchterkrankte einen Treffpunkt haben, an dem sie kostenlos Essen und Trinken zur Verfügung gestellt bekommen. Bei Bedarf können sie auch psychosoziale Unterstützung und Beratung erhalten. Darüber hinaus werden gesundheitsfördernde Maßnahmen und die Vermittlung im Drogenhilfesystem angeboten. Auch die Ausgabe von frischen Spritzen ist Teil des Projekts. Um das Angebot möglichst niedrigschwellig zu gestalten, ist im beTreff der Konsum von Zigaretten und niedrigprozentigem Alkohol erlaubt.
Dank des beTreff besteht am Helmut Haller Platz ein wichtiger Ort, der Lebensrealitäten im Oberhauser Stadtteil anerkennt und zusammenbringt. Glücklicherweise kann dieser Ort auch in Zukunft durch die Beteiligung an der Finanzierung durch die Stadt Augsburg fortgeführt werden.
Das Fazit von Stephanie Schuhknecht zu den beiden Praktikumstagen lautet: „Während des Kurzpraktikums in der Wärmestube und dem beTreff hatte ich die Möglichkeit viele engagierte Menschen kennenzulernen, die ihr ganzes Herzblut in die Projekte stecken und damit einen unschätzbaren gesellschaftlichen Beitrag leisten. Danke an alle Beteiligten, dass wir so herzlich aufgenommen wurden und einen kurzen, aber wertvollen Einblick in eure Projekte erhalten durften.“
Jul 27, 2022 | Aktuelles, Unterwegs
Die letzten Tage haben sich bei mir stark rund um das Thema Weltraum gedreht.
Letzte Woche durfte ich im Bayerischen Landtag eine Rede zu 11 Anträgen der FDP halten, die sich mit der Raumfahrt beschäftigen. Meine Rede kann hier angesehen werden.
Zudem durfte ich am 27. Juli Anna Christmann, die Koordinatorin für Luft- und Raumfahrt der Bundesregierung, bei uns in Schwaben begrüßen. Nach einem Termin bei Airbus in Donauwörth fand das Branchengespräch Luft- und Raumfahrt statt.