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Nachhaltigkeit in Mindelheim

7.13.2023

Augsburg & Schwaben
Wirtschaft

Am 11. Juli 2023 kamen die Fraktionsvorsitzende der Grünen Katharina Schulze und Stephanie Schuhknecht zu einem Besuch im Unterallgäu zusammen. Hier trafen sie auf den ersten und zweiten Bürgermeister der Stadt Mindelheim, Dr. Stephan Winter und Roland Ahne, und besuchten die aktuelle Ausstellung „Billig ist zu teuer“ zum Thema Fast Fashion im städtischen Textilmuseum. Anlässlich des 10-jährigen Jahrestags des Einsturzes einer Textilfabrik in Bangladesch beschäftigt sich die Ausstellung mit den Folgen der massiven Überproduktion und den noch immer katastrophalen Arbeitsbedingungen der Textilindustrie.

„Irgendjemand muss den Preis bezahlen, denn ein T-Shirt für 3 Euro kann es im Grunde nicht geben, ohne dass jemand am Anfang oder am Ende der Lieferkette massiv ausgebeutet wird.“, so Frederike Haber, Leiterin der Museen im Colleg. So sind Arbeiter*innen meist noch immer ungeschützt den aggressiven Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt, Kinderarbeit ist weiterhin die Regel, genauso die absolut unzureichende Entlohnung.  Die hiesigen Kleidersammlungen machen darüber hinaus die lokalen Märkte des globalen Südens kaputt. Weniger als zehn Prozent der Kleidung wird tatsächlich von Hilfsorganisationen verwendet – der Rest landet meist auf der Müllhalde, z.B. in Südamerika oder Afrika und trägt hier zu massiven Umweltschäden bei.

Wir Grüne wollen nicht die Freude an der Mode an den Pranger stellen, aber unbedingt die politischen Rahmenbedingungen verändern, so dass weder Arbeiter*innen noch die Umwelt unter den Folgen der Produktion leidet.  Dazu braucht es z.B. dringend ein effektives Lieferkettengesetz. Dass jede und jeder auch im Kleinen schon viel tun kann, zeigt wird ebenfalls beim Museumsbesuch deutlich: Einkaufen in Second Hand Shops online oder stationär genauso wie Upcycling ist eine tolle Möglichkeit um in die Jahre gekommene Kleidung zu neuem Glanz zu verhelfen.

Die Ausstellung schließt mit einem Zitat der Professorin und Autorin Maja Göpel: „Weitermachen wie bisher ist keine Option. Denn auch wenn wir gar nichts verändert, verändert sich viel – nicht nur zum Guten.“

Das scheinen die Mindelheimer ernst zu nehmen, was sich auch beim nächsten Termin zeigte, denn im Anschluss an den Museumsbesuch stand ein Termin im örtlichen Maria-Theresia-Freibad auf dem Plan. Das kürzlich aufwendig energetisch sanierten Bad ist durch Einsatz von Solarthermie, Photovoltaik und einer Wärmepumpe annähernd klimaneutral. Modernste Pumpen- und Filtertechnik sorgen für eine ausgezeichnete Wasserqualität. Für die Sanierung erhielt die Stadt die Auszeichnung „Klimaaktive Kommune 2022“ vom Deutschen Institut für Urbanistik.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die Mindelheimer leisten mit den beiden Projekten einerseits einen tollen Beitrag zur Aufklärung und Information zu den Folgen unseres Lebensstils. Andererseits zeigen sie, wie mittels energetische Sanierung Kommunen aktiv zum Klimaschutz beigetragen können. Wir danken herzlich für den schönen, gelungenen und sehr informativen Tag!

 

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