Navigation überspringen

Stephanie Schuhknecht besucht Eröffnung des Recycling-Ateliers im SIGMA-Park

6.24.2023

Augsburg & Schwaben
Wirtschaft

Was macht man mit Kleidung, die nicht mehr getragen wird? Die meisten bringen ihre Wäsche dann vorbildlicher Weise zum Altkleidercontainer. Das sorgt für ein gutes Gewissen, doch nachhaltig ist die Textilbranche noch lange nicht. Nach Daten der Hochschule Augsburg wird nur ein Prozent der Textilien im weltweiten Stoffkreislauf recycelt. Dass sich das schnell ändert ist das Ziel des Recycling-Ateliers, dessen Eröffnung Stephanie Schuhknecht am Montag besuchte. Das Recycling-Atelier ist eine Modellfabrik der Hochschule Augsburg und dem Institut für Textiltechnik Aachen Augsburg (ITA Augsburg). Die Forscher*innen dort entwickeln gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung Verfahren, wie nicht mehr getragene Kleidung oder andere Textilien wiederverwertet werden können. Die Modellfabrik ist Teil des KI-Produktionsnetzwerks Augsburg, denn auch Künstliche Intelligenz spielt im nachhaltigen Stoffkreislauf eine entscheidende Rolle. So könnten etwa entsorgte Textilien nach Qualität oder Stoffzusammensetzung anhand von Kamerabildern und Infrarotsensoren automatisch vorsortiert werden. Für Augsburg mit seiner langen Textilgeschichte birgt das Recycling neue Chancen. Der Leiter des ITA Augsburg Stefan Schlichter spricht von einem Dreiklang aus ökologischer und technischer Sinnhaftigkeit sowie ökonomischem Nutzen. „Wenn diese Balance wiederhergestellt wird, dann ist mit einer Belebung der regionalen und nationalen textilen Wertschöpfungskette durch ein neues Textilrecycling zu rechnen“, sagt Schlichter. Stephanie Schuhknecht hofft, dass das Zentrum schnell Impulse für eine nachhaltige Textilwirtschaft geben kann und Unternehmen in der Region davon profitieren können. „Das ist nicht nur angesichts des Klimawandels und der globalen Knappheit von wichtigen Ressourcen wie Wasser wichtig, sondern auch für Augsburg als Textilstandort.“