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Startuptour – Besuch bei KiteKraft und PinaEarth

7.27.2023

Wirtschaft

Gemeinsam mit Katharina Schulze besuchte Stephanie Schuhknecht am Mittwoch, 13. Juli, zwei spannende Start-Ups in München. Die beiden Start-Ups KiteKraft und Pina.Earth wollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten – auf ganz unterschiedlichen Wegen.

KiteKraft verfolgt das ambitionierte Ziel, die heutigen Kosten für Windkraft zu halbieren. Das soll über die sogenannte „airborne-Windkraft“ gelingen. Das funktioniert so: Bei Wind steigt der Kite auf und über die Rotoren wird Strom produziert, welcher über ein langes Kabel mit der Bodenstation verbunden ist.

Der Vorteil: Das ganze ist wesentlich kleiner als ein herkömmliches Windrad. Dadurch wird weniger Material benötigt und auch bisher ungeeignete Flächen können für die Windkraft erschlossen werden. „Wir wollen Windkraft breiter nutzbar machen“, sagt Maximilian Isensee, aus dem Gründer-Team von KiteKraft.

Im Gespräch mit den beiden Landtagsabgeordneten ging es jedoch auch um die Hindernisse, die das Start-Up überwinden muss: So werde die airborne-Windkraft in Förder- und Forschungsfonds oft vergessen und es gibt Grauzonen durch fehlende Regulatorik. Auch das Erneuerbare-Energien-Gesetz und die Standardisierung von Förderanträgen war Thema.

Anschließend zeigten die Gründer den beiden Politiker*innen noch den aktuellen Test-Kite in einer Werkstatt der TUM. Stephanie Schuhknecht sagte dazu: „Ich wünsche dem Team von KiteKraft viel Glück beim Testen und Optimieren ihrer Anlagen.“ Es sei an der Politik, die Rahmenbedingungen für Start-Ups zu vereinfachen. Katharina Schulze ergänzte: „Jede Kilowattstunde, die das Klima schützt und uns unabhängiger macht von Kohle, Gas und Atom, ist ein Gewinn.“

Von der CO2-freien Stromerzeugung ging es weiter zur natürlichen CO2-Bindung – und damit zu Pina.Earth. Ausgangspunkt ist eine traurige Folge des Klimawandels, den wir schon jetzt spüren: Seit 2018 haben wir 500.000 Hektar Wald verloren. Ein massiver Waldumbau hin zu klimaresilienteren Mischwäldern ist vonnöten, doch vielen Waldbesitzer*innen fehlen Geld und Anreize diesen umzusetzen.

Hier kommt Pina.Earth ins Spiel: Das Start-Up bietet eine Plattform für private Waldbesitzer*innen und Käufer*innen von CO2-Zertifikaten. Über letztere wird der oft teure und langwierige Waldumbau finanziert. Zunächst wird der Wald per Überflug vermessen, anhand der Daten und eines KI-Algorithmus werden dann Überlebensmodelle des Waldes prognostiziert und das Volumen möglicher CO2-Senken auf dem Waldgrundstück berechnet. Auf dieser Basis können Waldbesitzer*innen beraten werden – und Verträge zum CO2-bindenden Waldumbau geschlossen werden.

Florian Finke und Dr. Gesa Biermann, zwei der drei Gründer*innen von Pina.Earth, erzählten Schuhknecht und Schulze von ihren zukünftigen Plänen. Nach zwei Projekten in Ostdeutschland wollen sie ihre Pilot-Fläche dieses Jahr schon 10.000 Hektar erweitern. Außerdem sprachen die Gründer*innen und Grünen-Politiker*innen über den Deutschen Emissionshandel sowie Strategien für den Waldumbau in Deutschland.

Als Fazit des Besuchs stand für Stephanie Schuhknecht fest: „Unsere Wälder leiden schon jetzt unter dem Klimawandel, daher ist die Idee von Pina.Earth ein guter und innovativer Ansatz. Wichtig ist, dass hier wirklich ein Mehrwert für Wald und Klima entsteht und kein Greenwashing am anderen Ende des Globus betrieben wird.“